Verkehrspolitik muss alle einbeziehen – auch in Döbling!

Montag Morgen, 19. Dezember, frostige Minusgrade – Zeit für eine Live-Performance vor dem Bezirksamt Döbling. Die Teilnehmenden bewiesen zum wiederholten Mal, dass Radfahren Alltagsmobilität bei jedem Wetter ist. Unter das interessierte Publikum mischten sich auch Bezirksrät:innen von SPÖ, Grünen und NEOS.

 

Kein sicheres Radfahren, keine sicheren Querungen für zu Fuß Gehende – vergebene Zukunft im Krottenbachtal

Anlass der Performance war die Ankündigung von Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP), dass der gerade begonnene Bau des Radwegs auf der Krottenbachstraße nach rund 300 Metern bei der Flotowgasse schon wieder endet. Er wird im zentralen Mittelteil als geöffnete Einbahn und als Umweg in der Hutweidengasse weitergeführt – um Parkplätze zu erhalten. Ohne baulich getrennten Radweg sind Apotheke, Post oder Geschäfte für Radfahrende weiterhin nicht sicher erreichbar.

 

 

Döby-Saurus muss teilen lernen, denn der öffentliche Raum gehört allen

Als Gast wurde der Dinosaurier Döby-Saurus vorgestellt, das Lieblingskind der Döblinger Verkehrspolitik repräsentierte die Gedanken mancher Autofahrerenden im Bezirk. Er habe immer mehr Raum eingenommen und jetzt müsse er teilen lernen, denn der öffentliche Raum gehöre allen, wurde ihm erklärt. Anrainer:innen, wollen weniger Verkehrslärm und zu Arbeit oder Einkauf mit dem Rad fahren; Kinder möchten in die Schule und Familien ins Freibad radeln; Öffi-Nutzer:innen wollen schnell vorankommen; gehbehinderte Menschen wollen mit dem Auto einkaufen; zu Fuß Gehende möchten sichere Übergänge; Geschäftsleute schätzen Kund:innen zu Fuß oder per Rad, weil die im Grätzl einkaufen; die Stadt braucht Radwege für die Klimaziele und eine lebenswerte Zukunft.

 

Döbling darf nicht Schlusslicht von Wien bei Rad-Infrastruktur sein

Für faire Verkehrsplanung wurden Forderungen verlesen, wie durchgängige Radwege auf der Krottenbachstraße, Heiligenstädter Straße, Billrothstraße, Radpiklogramme auf der Döblinger Hauptstraße oder Einbahnöffnungen, wo Döbling ebenso Schlusslicht von Wien ist. Das Abschlusslied nach der Melodie „Ihr Kinderlein kommet“ sollte in den Ohren von Bezirks- und Stadtpolitik hängenbleiben:

Ihr Radwege kommet, oh kommet doch all, nach Döbling herkommet, ihr fehlt überall.

Wir warten seit Jahren, dass sich etwas tut, die Welt dreht sich weiter, doch euch fehlt der Mut.