Montags-Kundgebungen: In Döbling fehlen dringend Radwege

Nach erfolgreicher Fahrt heute morgen folgen am 22. und 29. November zwei Montags-Kundgebungen, da trotz erfolgreicher Petition und verfügbarem Budget vom Radweg Krottenbachstraße noch jede Spur fehlt. Döblinger Radfahrende machen am Weg in die Arbeit, die Schule oder zum Einkaufen im montäglichen Frühverkehr auf die Säumigkeit der Politik aufmerksam.

Jeden Tag machen sich hunderte Menschen aus Döbling mit dem Rad auf den Weg zur Arbeit, doch heute Früh war etwas anders: Eine Gruppe fuhr gemeinsam entlang der Krottenbachstraße, ausgerüstet mit Abstandshaltern und Plakaten wie: „Für sicheres Radfahren in Döbling!“ „Radwege auf allen Hauptstraßen!“ „Radweg Krottenbachstraße jetzt!“ Nach dem Start um 7:30 radelten die Döblinger*innen mehrmals die Krottenbachstraße ab. Der unveränderte tägliche morgendliche KFZ-Stau stadteinwärts ermöglichte den Autofahrenden, die Plakate „in Ruhe“ zu lesen. Wo bleibt der Radweg Krottenbachstraße als Alternative zum Autostau?


Auf Missstände aufmerksam machen

 

Verkehrsstadträtin und Bezirksvorstehung sind säumig

Der Bau des Radwegs Krottenbachstraße liegt in der Verantwortung von Verkehrsstadträtin Ulli Sima. Für den Bau eines solchen gibt es einen gültigen Beschluss der Bezirksvertretung Döblings. Wir fordern Verkehrsstadträtin Ulli Sima auf, den baulich getrennten und durchgängigen Radweg in beide Richtungen in der Krottenbachstraße jetzt endlich im Detail zu planen und bis 2023 umzusetzen. Wir fordern die Bezirksvorstehung Döblings auf, Investitionen für Verkehrssicherheit für Fußgänger, die Beschleunigung des 35A, eine faire Raumaufteilung und Klimaschutz in unserem Bezirk nicht länger zu blockieren.

 

Montag 22. und 29.11. starten weitere Rad-Kundgebungen in der Krottenbachstraße

Pünktlich um 7:30 wird an den beiden letzten Montagen im November mit Rad-Kundgebungen auf diese Missstände in Döbling hingewiesen. Denn auf keiner einzigen Hauptstraße in Döbling gibt es einen sicheren durchgängigen Radweg für die Fahrten zur Arbeit, Schule oder zum Einkaufen. 07:30 Treffpunkt am Beginn der Krottenbachstraße in der Obersteinergasse, 07:35 Start stadtauswärts, 07:50 Busumkehre Glanzing und Fahrt stadteinwärts, 08:00 Wendepunkt bei der Post (Flotowgasse) und Fahrt stadtauswärts nach 08:10 Busumkehre Glanzing und Fahrt stadteinwärts. Einstieg entlang der Strecke jederzeit möglich.

 

Hintergrund-Information zum Radweg Krottenbachstraße

Der „Radweg Krottenbachstraße“ in Wien-Döbling ist seit 30 Jahren ein Hauptradroute in Planung – ohne, dass es jemals konkret wurde.

  • Seit 2003 existiert eine erste Planung der Stadt für die Umsetzung eines Zwei-Richtungs-Radweges. Dieser damals geplante Radweg entspricht mit seiner Breite und der Lage zwischen ein- und ausparkenden Autos nicht mehr dem heutigen Radverkehrsaufkommen und Sicherheitsstandards auf neu gebauten Radwegen.
  • Mit Juli 2019 führte Döbling die Parkraumbewirtschaftung ein. Damit wurden schlagartig tausende Stellplätze im Bezirk frei.
  • Seit Ende 2020 liegt eine Machbarkeitsuntersuchung der Stadt für die Umsetzung des Radwegs auf einer Länge von drei Kilometern zwischen Cottagegasse und Rathstraße vor. Damit der Radweg keine Insellösung wird, sind in der Studie auch die Anbindungen an die Radroute Peter Jordan-Straße und weiter zum Skywalk (Spittelau) via Cottagegasse sowie nach Oberdöbling, Sievering und Grinzing/er Allee via Obkirchergasse enthalten.
  • Am 17.12.2020 wurde mit Stimmenmehrheit von SPÖ, Grünen und NEOS die Verkehrsstadträtin vom Bezirk zur Errichtung des Radweg Krottenbachstraße im Zuge der Wasserleitungssanierung aufgefordert.
  • Im Frühjahr 2021 haben 2.250 Bürger*innen die erfolgreichste Petition Döblings „Radweg Krottenbachstraße jetzt!“ unterschrieben, mit der Forderung an die Stadt Wien nach der Errichtung eines durchgängigen baulich getrennten Radweges für jung bis alt an der Krottenbachstraße.
  • Im Juni 2021 haben 250 Teilnehmer*innen mit der Demo „Radweg Krottenbachstraße jetzt“ ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt und die Bezirks- und Stadtpolitik zum überfälligen Öffnen von Einbahnen und der Errichtung von Radwegen auf Hauptstraßen aufgefordert.

Mehr als ein Drittel der Döblinger Bevölkerung (rund 28.000 Menschen) würde mit einem hochwertigen, baulich getrennten Radweg in der Krottenbachstraße erstmals eine sichere Radverkehrsverbindung in das Stadtzentrum erhalten. Das ermöglicht Menschen aller Altersgruppen, aufs Rad umzusteigen und diesen zentralen Verkehrsweg mit der geringsten Steigung für ihre täglichen Wege wie Schule, Arbeit, Einkaufen und Freizeit zu nutzen.

Anrainer*innen, Nutzer*innen des Öffentlichen Verkehrs und zu Fuß Gehende könnten ebenfalls von einer Umgestaltung der Krottenbachstraße profitieren: Mehr Menschen, die auf sicheren Radwegen unterwegs sind, bedeutet weniger Lärm und Abgase. Mit Querungshilfen, Anrampungen und Gehsteigvorziehungen wird das zu Fuß Gehende sicherer und Nutzer*innen des 35A könnten sich auf die Beschleunigung der Busse freuen.